Für viele Fußballfans mag Rot-Weiß Oberhausen unscheinbar und unbedeutend wirken. Große Titel konnte der Ex-Bundesligist bis heute zudem nicht einfahren. Allerdings haben die Rot-Weißen die Geschichte des deutschen Fußballs mitgeprägt. Neben erfolgreichen Phasen war der Verein auch in einen der größten Bundesliga-Skandale verwickelt. Wohl kaum ein Profiverein hat so viele Auf- und Abstiege miterlebt, wie Oberhausen. Die Historie birgt viele interessante Ereignisse, die auch du kennen solltest. Wir erzählen dir die Geschichte der rot-weißen „Kleeblätter“ aus dem Ruhrgebiet.

Rot-Weiß Oberhausen – Das Produkt einer Fusion

1904 ist das offizielle Gründungsjahr von Rot-Weiß Oberhausen. Der Sportverein entstand aus einer Fusion mit dem Oberhausener TV 1873 und dem Emschertaler SV. Besonders in den Jahren nach der Gründung war es üblich, dass durch Abspaltungen oder Zusammenschlüsse von Fußballabteilungen neue Fusionen und folglich neue Klubs entstanden.

So gelangte der Verein nach einer weiteren Fusion 1933 zum heutigen Namen SC Rot-Weiß Oberhausen. In der Zeit des Nationalsozialismus konnten die Oberhausener keine nennenswerten Erfolge feiern. Erst nach Kriegsende gewann man mit der Meisterschaft im Bezirk Niederrhein den ersten größeren Titel der Vereinsgeschichte. Nur eine Saison später konnte man die Meisterschaft erfolgreich verteidigen und qualifizierte sich durch die triumphalen Vorjahre für die künftige Oberliga West.

In dieser neu gegründeten höchsten Spielklasse etablierte sich der Klub rasant. Zwar gewann man nie die Meisterschaft, doch konnte man 1950 erstmals den Gewinn des Westdeutschen Pokals feiern. Durch eine schwache Saison 1950/51 stieg man in die zweitklassige 2. Liga West ab. Erst sechs Jahre später feierte Oberhausen die Rückkehr in die Oberliga und konnte über mehrere Spielzeiten attraktiven Fußball bieten.

Der Sprung in die erste Liga und der große Bundesligaskandal

Nur um Haaresbreite verpasste Rot-Weiß Oberhausen die Teilnahme an der 1963 ins Leben gerufene Bundesliga. 1969 gelang dann der Aufstieg in die Spitzenklasse. Nur vier Jahre sollten die Rot-Weißen im deutschen Oberhaus spielen. Eben jene vier Spielzeiten hatten es aber in sich. Angekommen in der ersten Liga, befand man sich bis zum Abstieg 1973 in jeder Saison im Abstiegskampf.

In die Zeitspanne der Oberhausener Erstklassigkeit fällt auch einer der größten Bundesligaskandale, in die der Verein verwickelt war. Nur aufgrund manipulierter Punktspiele in der Saison 1970/71 konnte sich Oberhausen in der Bundesliga halten. Aufgedeckt wurde der Skandal von Spielen durch den damaligen Vereinspräsidenten von Kickers Offenbach, Horst-Gregorio Canellas. Anders als Arminia Bielefeld und Kickers Offenbach durfte Oberhausen, trotz zwei geschobener Spiele, weiter in der Bundesliga spielen.

Insgesamt wurden acht Spiele manipuliert und infolgedessen über 50 Spieler, Trainer und Verantwortliche verschiedener Bundesligisten zu langen Sperren verurteilt. Von RWO traf es Trainer Günter Brocker und Funktionär Peter Maaßen. Besonders bitter: Durch den Riesenskandal erhielt Vereinslegende und Torschützenkönig Lothar Kobluhn erst 36 Jahre später die Torjägerkanone.

Der Lizenzentzug – Oberhausen wird durchgereicht

Trotz der Begnadigung des DFB folgte 1973 der sportliche Abstieg aus der Bundesliga. Bis 1981 spielte man zweitklassig, ehe man die Qualifikation für die neue eingleisige 2. Bundesliga verpasste und in die dritte Liga abstieg. 1983 gelang jedoch der Wiederaufstieg. Eine fünfjährige Zweitliga-Ära begann, die durch einen Lizenzentzug 1988 abrupt beendet wurde. Die Lage verschlimmerte sich. In den folgenden Jahren entging der Verein nur denkbar knapp dem Abstieg in die fünftklassige Landesliga.

Doch Oberhausen berappelte sich. 1993 stieg man wieder in die 3. Liga auf. 1998 gelang dann die Rückkehr in die zweite Liga. Eng mit sportlichem Aufschwung Ende der 1990er ist auch der bisher größte Erfolg im DFB-Pokal verbunden. Erst im Halbfinale 1999 verlor man gegen den FC Bayern München mit 1:3.

Nachdem man in der Hinrunde der Spielzeit 2003/04 Herbstmeister der 2. Bundesliga wurde, folgte ein erneuter Einbruch. Der Bundesliga-Aufstieg war in weite Ferne gerückt, denn nur ein Jahr später musste man wieder den schweren Gang in die dritte Liga antreten. Wieder erwischte Oberhausen einen Fehlstart und am Ende der Saison stand der nächste Abstieg in die Oberliga fest.

Mit KICK.TV die Spiele von Rot-Weiß Oberhausen verfolgen

Wohl kaum ein Profiverein Deutschlands kann so viele Auf- und Abstiege verbuchen wie Rot-Weiß Oberhausen. Denn schon 2008 glückte die abermalige Rückkehr in die 2. Bundesliga. Fast schon gesetzesgemäß folgte der erneute Absturz. Seit der Saison 2012/2013 spielen die Rot-Weißen in der Regionalliga West. Die Saison 2020/2021 ist die mittlerweile neunte Spielzeit in der Regionalliga.

In fast jeder Saison verpasste man nur knapp den Aufstieg in die 3. Liga. Auch in dieser Saison wird es für den dreimaligen Niederrheinpokalsieger nichts mit dem Aufstieg. Ohnehin heißt es für Rot-Weiß Oberhausen: knallharte Realität statt vermessener Träumereien. Klubpräsident Hajo Sommers und jahrelange Anhänger des Vereins betrachten die Situation des damaligen Bundesligisten in einem spannenden Bericht.

Dir liegt der sympathische Verein aus dem Ruhrgebiet eng am Herzen? Dann sei über KICK.TV live dabei, wenn Rot-Weiß Oberhausen zu Hause im Stadion Niederrhein oder in der Fremde um den nächsten Aufstieg duelliert. Wir haben unzählige Highlight-Videos der „Kleeblätter“ hier für dich aufbewahrt. Verpasse außerdem keine Spielberichte, Interviews und Specials zu deinem Lieblingsklub aus den Amateurligen Deutschlands. Über das größte Videoportal für den Amateurfußball findet jeder etwas!