Die Amateure stecken viel Zeit und Herzblut in ihr Hobby Fußball. Selbstverständlich verdienen sie sich jedoch auch etwas dazu. Über die bezahlten Gagen gibt es in Deutschland jedoch keine Statistiken. Doch Summen bis zu 1.000 Euro sind laut Gerüchten durchaus möglich. Dies gilt sogar für die sechste Liga. Die Gagen finanzieren Investoren. Diese erhoffen sich so Prestige und ein gewisses Mitspracherecht im Fußballverein.

Wie viel tatsächlich bezahlt wird, lässt sich allerdings nur schwer in Zahlen fassen. Die Modelle sind einfach von Verein zu Verein zu unterschiedlich. Doch zwischen 500 und 1.000 Euro für die Spitzenverdiener dürfte es laut Gerüchten schon sein. Wechselt ein begehrter Kicker von der sechsten in die fünfte Liga, dann können sich die Summen durchaus verdoppeln. Damit vergüten die Vereine den Einsatz ihrer Leistungsträger. Immerhin arbeiten diese nebenberuflich und verdienen ihr Geld unter der Woche in einem Brotberuf. Die Doppelbelastung fordert die Spieler und will vergütet sein.

Eine massive Überlastung droht

Die Profis haben unterdessen ganz andere Probleme. Sie kämpfen mit einer Überfüllung des Spielplans. Dieser wirkt sich negativ auf das Spiel aus. Unvergessen bleibt eine unglaubliche Verletzungsserie von Jürgen Klopps FC Liverpool. Der Star-Trainer ist einer der prominentesten Kritiker des modernen Fußballs mit seinen unzähligen Bewerben und Turnieren. Eine Studie bestätigte seine Meinung, wonach sich vor allem Abwehrspieler häufiger in den in den falschen Positionen auf dem Spielfeld befinden, wenn sie nach einer Reihe von Spielen müde sind. Zweifellos besteht die Gefahr, dass die Belastung weiter zunehmen wird.

Schließlich spielen die besten Fußballer der Welt nicht nur in ihrer eigenen Liga, dem Cup und der UEFA Champions League, sondern auch in der Klub-Weltmeisterschaft, der Fußball-Europameisterschaft und der Fußball-Weltmeisterschaft. Dort sorgt gerade ein Plan der FIFA für großen Ärger. Die Ausrichter des Events möchten diesen zukünftig alle zwei, statt wie bisher alle vier Jahre veranstalten.

Das würde die Ruhezeiten für die Profis weiter reduzieren. Kein Wunder also, dass die FIFA gerade massiven Widerstand zu spüren bekommt. Die Fußball-Amateure werden, wie ihrer großen Vorbilder, ebenfalls nach Leistung bezahlt. Gleichzeitig winkt kurzzeitiger Ruhm, wenn ein Bundesligist auf dem eigenen Platz zu Gast ist. Als der FC Bayern München im DFB-Cup als Gegner des Bremer SV zugelost wurde, war die Freude groß. Da tritt der finanzielle Aspekt schnell in den Hintergrund.

Die Bezahlung stützt sich auf zahlreiche Ansätze

Die Vergütung richtet sich oft nach Sieg- und Punkteprämien, ebenso wie nach vereinbarten fixen Zahlungen. Manche Vereine bezahlen ihren Spielern auch die Ausrüstung, Geld für das Tanken und im Idealfall sogar ein Auto. Darüber hinaus winken bei einem großzügigen Sponsor in Einzelfällen Jobs. Der Investor springt auch dann ein, wenn es gilt die umfangreichen Lohnkosten zu stemmen. Sie haben offenbar deutlich mehr Macht, als ihre Kollegen bei den großen Klubs der Deutschen Fußball-Bundesliga.

In den Amateurligen hängt es oft von der Entscheidung des Sponsors ab, ob ein Spieler verpflichtet werden kann oder nicht. Immerhin trägt er die finanzielle Hauptlast. Das macht die Vereine stark abhängig vom Engagement ihres Financiers. Springt dieser ab, kommen die Fußballvereine in Schwierigkeiten.

Die Sponsoren wollen mitreden

Dementsprechend möchten sich die Investoren auch ein Mitspracherecht sichern. Ihr Einfluss hat stark zugenommen. Das öffnet ihnen und ihrem Lieblingsverein gewissermaßen das Tor zur großen Fußballwelt. Wenn der eigene Verein den Fußballplatz betritt, ist dies auch ein lokales gesellschaftliches Ereignis. Deshalb investieren örtliche Betriebe gerne ihr Geld in ihren Lieblingsverein. Denn das Sponsoring gehört schließlich zu deren Kommunikationsmix. Das Engagement soll allerdings auch von Erfolg gekrönt sein, daher dürfen auch Amateurfußballer etwas mehr Geld verlangen, als ihr Engagement vielleicht tatsächlich wert ist.

Diese Vermutung stützt auch eine Untersuchung der Deutschen Sporthochschule Köln. Diese hat 2019 errechnet, dass der durchschnittliche Amateurfußballverein in Deutschland pro Jahr 39.300 Euro einnimmt und 36.850 Euro ausgibt. Die „Gehälter“ schlagen dabei mit 3.300 Euro zu Buche. Diese Kosten nehmen zwar nur den fünften Platz im Ausgabenranking der Vereine ein, doch sie sind im Vergleich zu anderen Amateursportarten in Deutschland deutlich erhöht. Das lässt sich sicherlich auch damit erklären, dass das öffentliche Interesse am Fußball höher ist, als in allen anderen Sportarten.

Wer in Deutschland als Amateur gilt oder nicht, legt die Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes fest. Die Grenze dafür liegt bei 249,99 Euro pro Monat. Wer für seine Leistung einen höheren Betrag pro Monat erhält, gilt als Vertragsspieler. Dann werden auch die Abgaben an die Finanz und die Sozialversicherung fällig. Doch am Ende des Tages zählt für viele Amateurfußballer lediglich die Liebe zum runden Leder. Die Faszination, die König Fußball auf seine aktiven Sportler und Fans ausübt, bleibt weiter ungebrochen. Wenn dann im DFB-Cup wieder ein Fußballmärchen wahr wird, dann macht sich der Einsatz und das Engagement bezahlt.