Alternative in der fußballfreien Zeit

Immer wenn es um den virtuellen Sport, vor allem um den virtuellen Fußball ging, gab es viele kontroverse Meinungen. Vor allem die hartgesottenen Fans wollten sich nicht damit abfinden, dass sich die Spiele derart wandeln könnten und eine große Verlagerung vom Stadion ins Virtuelle erfolgen würde. Die virtuelle Bundesliga selbst gibt es ja schon lange. In den Medien gibt es dazu aber nur wenig Aufmerksamkeit. Dabei haben die virtuellen Spiele bereits mehr Fans und Likes als das Pendant im Stadion.

Virtuelle Bundesliga durch Corona befeuert

Die Zeiten ändern sich also unweigerlich. Bisher wurde der ESport aber nur stiefmütterlich behandelt und die meisten weigerten sich, diese virtuelle Sportart anzuerkennen. Die Corona-Krise dürfte das alles ändern und vieles beschleunigen. Im digitalen Zeitalter brauchen wir kein Stadion mehr, eine physischen Spieler. Alles ist virtuell und genauso spannend, aber wesentlich umfangreicher.
Das Virus lähmt nicht nur ganze Welten, sondern führt auch dazu, dass sich der Fußball ins Virtuelle zurückzieht. Fast alle Sportveranstaltungen der nächsten Monate sind abgesagt worden. Das befeuert den ESport. Das größte ESport Event „ESL Pro League“ macht es vor. Tausende von Fans schauen den Ego-Shootern beim Counterstrike zu. Doch der Fußball lässt sich durch einen Virus nicht kleinkriegen. Statt im Stadion wird nun die virtuelle Bundesliga befeuert. Online Turniere, Online Ligen. Der Vorteil liegt auch darin, dass diese Spiele viel mehr Menschen zugänglich gemacht werden können. Statt im Stadion in Berlin oder Köln sind die Spiele nun im Netz zu finden. Die E-Sportler duellieren sich heftig und die Spannung ist genauso groß.
Die virtuellen Spieler profitieren vom Virus. Bei dem Spieler Tim Schwartmann, der auf YouTube und anderen Streaming-Plattformen unterwegs ist, boomen seine Kanäle. Immer mehr Klickzahlen kommen zustande. Virtueller Fußball scheint mehr gefragt zu sein, als das reale Spiel auf dem Platz. 

Fußballvereine vor dem Aus

Viele Fußballvereine sind vor dem Aus. Ob es wirtschaftliche Hilfen vom Staat geben wird, ist unklar. Schon jetzt stehen vor allem kleine Vereine vor der Pleite. Gut aufgestellt sind hingegen die größeren, die schon vor einiger Zeit ins Virtuelle investiert haben und nun mitmischen können. Alleine im deutschen E-Sport Bund sind über 220 Vereine registriert. Das Offline-Vereinsleben fällt in Corona Zeiten flach. Wer nun gut aufgestellt ist, kann seinen Verein vor einer Pleite bewahren. Doch so einfach ist das nicht immer. Der ESport kämpft weiter um seine Anerkennung. Während die virtuellen Spieler wie Tim Schwartmann schon vor langer Zeit erkannt haben, dass die Stadien sterben werden, waren die Vereine nur sehr langsam bei ihren virtuellen Umsetzungen. Wohin der Trend geht, ist aber eindeutig. In der Zukunft gibt es nur noch virtuellen Fußball. Allerdings bleibt die Frage, wann diese Zukunft beginnt. Das Virus könnte diesen Zeitpunkt aber deutlich nach vorne treiben.
Wie sehr das Virus dem ESport geholfen hat, werden wir aber erst am Ende der Krise erkennen können. Erst dann entscheidet es sich, ob sich der virtuelle Sport durchsetzen konnte.