Seit Monaten pausiert der Amateurfußball aufgrund der Corona-Pandemie. Schon vor wenigen Wochen berichteten wir über die Corona-Krise der Spielbetriebe der jeweiligen Regionen. Durch stagnierende Infektionszahlen ist ein normaler Ablauf auf den Plätzen Deutschlands kaum vorstellbar. Wie sieht die Zukunft des Amateurfußballs aus? Fakt ist: Nur bei einem sinkenden Inzidenzwert könnte man weitere Lockerungen beschließen. Wir klären euch über die aktuellen Beschlüsse der Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs, sowie die beschlossenen Maßnahmen der einzelnen Fußballverbände auf.

Stufenplan ermöglicht Amateurfußball trotz Corona in Deutschland

Vor wenigen Tagen wurde die Verlängerung des Lockdowns bis zum 28. März beschlossen, jedoch mit einer besonderen Ausnahme. Ein sogenannter Stufenplan soll schrittweise für Lockerungen im Land sorgen – auch im Amateurfußball! Der Druck auf die Führungsetage des Landes wurde größer. Bemängelt wurde vor allem, dass Kinder und Jugendliche kein Sport betreiben können. Dies könnte sich nun aber schon bald ändern.

Abhängig von regionalen Inzidenzwerten können die Bundesländer demnach ab dem 08. März als erste Maßnahme des Stufenplans kontaktfreien Sport unter freiem Himmel in kleinen Gruppen mit maximal zehn Personen vorsehen. Die gilt allerdings nur, wenn der Inzidenzwert unter 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern erreicht wird. Bei einer Inzidenz von unter 100 kann eine Region oder ein Land den Freiluftsport für Kinder bis 14 Jahren, also auch Fußball, erlauben (Gruppen bis zu höchstens 20 Kindern).

Wann kann in Deutschland wieder regulär Fußball gespielt werden?

Der nächste Öffnungsschritt des Stufenplans sieht ab dem 22. März vor, dass bei einem Inzidenzwert unter 100 Freiluftsport inklusive Kontaktsport und Fußball für alle ohne Gruppenbeschränkung stattfinden kann. Jedoch muss für jede Person über 15 Jahre ein tagesaktueller Schnell- oder Selbsttest vorliegen. Bei einem Wert von unter 50 darf Sport auch ohne Testerfordernis betrieben werden.

Sollte die Sieben-Tage-Inzidenz auch bis zum 05. April unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern bleiben, ist Sport im Freien ohne Gruppenbeschränkung oder Test, sowie kontaktfreier Sport in der Halle wieder erlaubt. Sollte der Wert gar unter 50 liegen, darf Sport ohne jegliche Beschränkungen praktiziert werden.

Zu späte Lockerungen: Hamburger Fußballverband gibt Saisonabbruch bekannt

Durch die zu späten Lockerungen gab der Hamburger Fußballverband in Person von Präsident Dirk Fischer als erster Landesverband Deutschlands den Abbruch der aktuellen Saison bekannt. Insbesondere der nicht mögliche Start des Trainingsbetriebs Mitte Februar und das damit verbundene Verpassen des Spielbetriebs Anfang März war einer der Hauptgründe für den Beschluss des HFV.

Noch hat kein weiterer Fußballverband aus Deutschland den nächsten Saisonabbruch bekannt gegeben. Mit weiteren Nachzüglern ist aber zu rechnen. „Von meinen Kollegen aus den anderen norddeutschen Landesverbänden höre ich, dass dort auch nichts läuft. Schleswig-Holstein wird wohl nächste Woche den entsprechenden Formalbeschluss fassen“, erklärte Fischer im NDR Interview.

Stillstand im Amateurfußball: DFB schlägt Alarm

Allgemein gilt die Situation im Amateurfußball während der Pandemie als sehr angespannt. Jüngst appellierte sogar der DFB an die Politik, den Amateurfußball auch während der Corona-Pandemie laufen zu lassen. „Der Basisfußball ist gezeichnet von der Corona-Krise. Es wird von Woche zu Woche schlimmer. Die Situation spitzt sich zu“, gaben DFB-Präsident Fritz Keller und Vize Rainer Koch bekannt. Demnach leidet die Basis unter erheblichen finanziellen Belastungen, sorgt sich um den Nachwuchs und die Zahl an Ehrenamtlichen und Personen im Trainerbereich.

61 Prozent einer Umfrage des DFB, bei der mehr als 100.000 Personen teilnahmen, gaben an, dass sich Corona auf die finanzielle Situation ausgewirkt hat. Zum Teil ist von einer existenzbedrohenden Lage die Rede. Allein schon wegen seiner Gemeinnützigkeit könne der DFB keine finanzielle Unterstützung leisten.

Sollte die Notbremse beim Stufenplan der Regierung gezogen werden, ist mit Saisonabbrüchen fast aller Landesverbände zu rechnen. Doch gilt eben jener Ansatz als einzige Möglichkeit für eine Fortsetzung der Ligabetriebe. Die Bund-Länder-Konferenz wird am 22. März 2021 zudem über weitere Maßnahmen beraten.

Wo wird aktuell noch Fußball in Deutschland gespielt? KICK.TV verrät es euch

Trotz den drohenden Saisonabbrüchen versorgt euch KICK.TV mit einzigartigen Spielberichten und Interviews aus der Amateurszene. Denn in der Regionalliga West und Südwest rollt der Ball immer noch. Sei einer der ersten, wenn neue Compilations oder besondere Specials auf allen unseren Standorten präsentiert werden. Besuche dafür ganz einfach KICK.TV und erlebe den echten Amateurfußball mit interessanten Leuten aus der Szene.