Nach vielen schweren Jahren und dem Abschied aus dem Profifußball befindet sich Alemannia Aachen nun am Tiefpunkt. Die Mannschaft spielt gegen den Abstieg in die Fünftklassigkeit! Doch aufgeben ist beim Traditionsverein keine Option. Im letzten Spiel gegen Rot Weiss Ahlen gelang der Befreiungsschlag, der Verein steht aktuell wieder auf einem Nicht-Abstiegsplatz! Der Klub, die Spieler und seine Fans kämpfen und geben alles, um den Klassenerhalt in der Regionalliga West zu schaffen. Doch wie konnte es überhaupt soweit kommen? KICK.TV blickt zurück auf viele turbulente Jahre und die bisherige Regionalligasaison des schwarz-gelben Traditionsvereins:

Hoffnung im Abstiegskampf!

Nach zuletzt vielen starken Partien folgte im Nachholspiel gegen Rot Weiss Ahlen der endgültige Befreiungsschlag! Die Aachener setzten sich mit 2:0 durch und verließen die Abstiegsränge. In der Partie gegen den Tabellenzehnten reichte ein Doppelschlag in der 65. und 68. Spielminute zum Sieg. Der furiose Monat April inklusive der englischen Wochen für den TSV wurden somit gekrönt. Insgesamt verlor Alemannia in diesem Monat nur ein einziges Spiel, holte sogar einen Punkt beim Tabellenzweiten aus Essen. Die Saison scheint nun also ein versöhnliches Ende für die Mannschaft nehmen zu können. Doch wie rutschte man überhaupt so tief in den Abstiegskampf in der Regionalliga, wo viele Fußballfans den Verein noch als Bundesliga-Mitglied kennen? Wir blicken zurück:

Von der Bundesliga in die Regionalliga in nur sechs Jahren!

Als sich die Alemannia 2007 aus der Bundesliga verabschiedete, rechnete keiner mit dem Absturz bis in die Regionalliga. In den ersten Jahren nach dem Abstieg konnte man sich in der 2. Liga auch noch gut halten. Einige glaubten sogar an den Wiederaufstieg! Doch nach und nach kehrten immer mehr negative Ereignisse in Aachen ein. Nach einer schwachen Saison 09/10 und Platz 13 war dem Klub klar, dass ein Neuanfang her musste. Allerdings konnten auch die vielen neuen Trainer die Tivoli-Elf nicht zurück zu alter Stärke führen. Tiefpunkt war der Abstieg in die 3. Liga, in der man direkt durchgereicht wurde und wo man 2013 sogar den bitteren Gang in die Regionalliga antreten musste.

Zum allerersten Mal in der Vereinsgeschichte mussten die Alemannen also viertklassig spielen! Doch anders als erhofft, klappte der Aufstieg zurück in die 3. Liga nicht. Nach einer durchwachsenen Saison und Platz 13 folgte im anschließenden Jahr zumindest beinahe der Wiederaufstieg! Man scheiterte nur knapp und landete am Ende mit einem Zähler Rückstand auf Rang zwei. Doch in den folgenden Jahren wurde der Verein sportlich immer weiter durchgereicht. Nach einigen Spielzeiten im Mittelfeld fand man sich schnell in der unteren Tabellenhälfte wieder! Und jetzt? In der laufenden Saison spielt Aachen gegen den Abstieg!

Projekt Klassenerhalt doch noch möglich?

Seit Beginn der Saison geht Aachen das Abstiegsgespenst umher. Der Traditionsklub pendelt durchgängig zwischen den Abstiegsplätzen und dem rettenden Ufer hin und her. Nach einer schwachen Hinrunde konnte die Mannschaft von Fuat Kilic jetzt nochmal einige Energiereserven auftreiben und spielt eine beeindruckende Rückrunde. In der Rückrundentabelle steht man sogar auf Rang acht! Doch diese starken Ergebnisse reichten nicht, um sich endgültig aus der Abstiegszone zu befreien. Wieder ist es der schicksalhafte Platz 13, auf dem sich Alemannia momentan befindet. Nur zwei Punkte vor dem ersten Abstiegsrang 16.

In einigen Saisonspielen konnten die Aachener überzeugen, wie im Kellerduell am 19. Spieltag gegen den VfB Homberg auf dem Tivoli. In solchen Fights kommen die Stärken des Vereins hervor. Vor der Partie gegen Ahlen betonte Coach Kilic gegenüber RevierSport: „Wir werden bis zum Umfallen für unser Ziel kämpfen!“. Dieser Satz unterstreicht genau die Ambitionen und auch die Hingabe des Vereins, der Spieler und Fans. Aachen muss in der Regionalliga bestehen, um nicht komplett in der Versenkung zu verschwinden. Oberligafußball und Alemannia Aachen: Das hat es nie gegeben und das soll es auch nie geben! Auch aus neutraler Fansicht gehört dieser Verein mindestens in die 2. Bundesliga. Darüber lässt sich kaum streiten.

Fans unterstützen, wo sie nur können

Die Unterstützung der Fans gibt den Spielern im Schlussspurt nochmal Kraft!

Die kommenden, entscheidenden Saisonspiele muss Aachen fast allesamt in der Ferne bestreiten. Drei der letzten vier Duelle finden auswärts statt. Doch durch die vielen treuen Anhänger fühlen sich diese Partien beinahe wie Heimspiele an. Zuletzt reisten 1000 Aachener mit zum SV Straelen! Der echte Kern der Anhänger, die ihre Aachener schon erstklassig erlebt haben, kommt bis heute noch für die Heimspiele auf den Tivoli.

Durch die Unterstützung der Fans und die deutlich besseren Leistungen auf dem Platz kommt Hoffnung in Aachen auf. Wenn die Mannschaft so weiterspiele, sei der Verbleib in der Regionalliga durchaus möglich, resümiert Kilic. Und die Aachener liefern! Im jüngsten Spiel gegen RW Ahlen gelang der Sprung aus der Abstiegszone! Mit einem 2:0 über den Konkurrenten konnte man sich ein Stück weit absetzen, jetzt muss man diese Position halten. Hingabe und Kampfgeist sind die entscheidenden Schlagwörter in diesem Saisonfinale. In Aachen geht es jetzt nochmal um alles!

Aachens Abstiegskampf bei KICK.TV

Sollte Aachen weiterhin starke kämpferische Leistungen wie gegen Ahlen abliefern, könnte der Abstieg wohl doch noch abgewendet werden. Anders lief es beim Traditionsverein Uerdingen, der mehrere Spieltage vor Saisonende schon als Absteiger feststeht. Wie es in Uerdingen soweit kam, könnt ihr im Artikel nochmal nachlesen. Doch auch der Rest des Abstiegskampfes in der Regionalliga West bleibt weiter spannend. Und auch an der Tabellenspitze ist es nach wie vor eng! Die Regionalliga West und jede Menge weiteren spannenden Amateurfußball findest du bei uns. Wir bieten die verrücktesten Stories, geilsten Derbys und Pokaldramen! Das ist KICK.TV, die Videoplattform für den echten Fußball.