Um große Titel spielte Alemannia Aachen selten mit. Eine lange Tradition ist bei dem Klub aus Nordrhein-Westfalen dennoch zu finden. Insbesondere die Heimspielstätte, der Tivoli, gilt in Deutschland als berühmt berüchtigt. Hier erfahrt ihr alles, was ihr über den Traditionsklub aus Aachen wissen solltet.

Alemannia Aachen – Aller Anfang ist schwer

Die Geburtsstunde von Alemannia Aachen ist ins Jahr 1900 zurückzuführen. Schüler mehrerer Schulen machten es sich zur Aufgabe, den Fußballklub Aachen zu gründen. Erst 1924 erhielt der Verein seinen heutigen Namen Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e. V. (Alemannia Aachen). 1938 konnten die Aachener erstmals ein Wörtchen im Kampf um die deutsche Meisterschaft mitreden – leider ohne größeren Erfolg. Als Tabellendritter schied man in einer Gruppe mit Hannover 96, Nürnberg und dem FC Hanau 93 aus.

Bis auf kleinere regionale Titel, wie mehrere Bezirks- und Kreisligameisterschaften, konnten die Aachener nie wirklich um große Triumphe mitspielen. Einige anerkannte und wichtige Erfolge kann man dem Klub jedoch nicht absprechen. Nur zwei Jahre nach dem 2. Weltkrieg gelang die Qualifikation für die neu gegründete Oberliga West. Spätestens mit der Teilnahme an der bis dato höchsten Spielklasse im Westen, erreichte der Verein überregionales Ansehen. Bis zur Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 spielte die Alemannia durchgängig in der Oberliga. Nur die großen Rivalen aus Dortmund und Gelsenkirchen können eine ähnliche Bilanz aufweisen.

Für Aufsehen sorgte Aachen vor allem 1953, als man erstmals das DFB-Pokal-Finale erreichte. Jedoch unterlag man Rot-Weiss Essen mit 1:2.

Der Aufstieg in die Bundesliga

Die Bundesliga startete 1963 ohne Aachen. Trotz mehrerer Proteste nach dem gescheiterten Aufnahmeantrag, wurde der Verein der Regionalliga West (zweithöchste Spielklasse) zugeteilt. Nach zwei gescheiterten Versuchen in die Bundesliga aufzusteigen, gelang der ersehnte Aufstieg dann erstmals 1967. Bis 1970 spielte man nicht nur in der Bundesliga, man wurde in der zweiten Bundesligasaison der Vereinsgeschichte gar Vize-Meister hinter dem FC Bayern München.

Bis heute ist die Vizemeisterschaft von 1969 einer der größten Erfolge des Klubs. Gerade die 1960er Jahre gehören wohl zu der erfolgreichsten Dekade der Aachener. Umso desaströser fielen die Folgejahre aus. Denn in der dritten von bis heute vier Bundesligaspielzeiten stieg die Mannschaft sang- und klanglos als Tabellenletzter ab.

Momentaufnahme UEFA-Pokal

Im Laufe der Jahre nahmen mit dem weniger sportlichen Erfolg auch die finanziellen Probleme zu. Neben vielen Jahren in der 2. Bundesliga fiel Alemannia Aachen 1990 gar in die dritte Liga. Erst kurz vor der Jahrtausendwende gelang der erneute Aufstieg in die 2.Bundesliga.

Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte war der zweite Einzug ins DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen. Auch dieses Endspiel verlor man knapp mit 2:3. Da die Bremer jedoch als Deutscher Meister für die Champions League qualifiziert waren, war Alemannia Aachen erstmals für den UEFA-Pokal qualifiziert. Nachdem man sogar die Gruppenphase überstanden hatte, schied man in der Runde der letzten 32 gegen den AZ Alkmaar aus.

Der tiefe Fall von Alemannia Aachen

Die vorerst letzte Saison in Deutschlands höchster Spielklasse spielte die Alemannia 2006/07. Nach 34 Spieltagen fand man sich auf dem 17. Platz wieder und musste den erneuten Weg in die zweite Liga antreten. Durch den Bau des neuen Tivolis entstanden die finanziellen Probleme. Die Stadt Aachen rettete den Verein 2010 mit einer Bürgschaft vor dem drohenden Lizenzentzug.

Vereinsikone Erik Meijer wurde bereits 2010 von seinem Amt als Manager befreit. Zwar konnte sich Aachen bis 2012 in der 2. Bundesliga halten, doch durch mehrere Wechsel in der Führungsetage und Verkäufen von Leistungsträgern landete man am Ende der Saison auf einen Abstiegsplatz und stieg abermals in die 3. Liga ab. Auch die schon vorher befürchtete Insolvenz war nicht mehr zu verhindern. Am 16. November 2012 wurde das Verfahren eingeleitet.

Der rasante Abstieg wurde deutlich, als man auch in der Folgesaison einen Leistungseinbruch hatte und 2013 erstmals in die vierte Liga (Regionalliga West) Abstieg.

Alemannia Aachen aktuell – KICK.TV hält dich auf den Laufenden

Bis heute spielt die Alemannia in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands. 2017 wurde ein weiteres Insolvenzverfahren eingeleitet. Trotz der sportlichen Talfahrt in den letzten Jahren gilt der Aachener Tivoli als gefürchteter Hexenkessel. Allem Anschein nach wird der Traditionsverein aber auch in dieser Saison nicht um den Aufstieg in die 3. Liga mitspielen. Zu sehr schwanken die Leistungen. Jedoch schreibt der Fußball bekannterweise seine ganz eigenen Geschichten und möglich ist der Aufstieg immer noch. Die Vergangenheit zeigt zudem, dass man zu jedem Zeitpunkt mit den Aachenern rechnen muss. Immerhin entsprangen ehemalige Nationalspieler wie Jan Schlaudraff, Torsten Frings, David Odonkor und Simon Rolfes dem Verein. Auch bekannte Profis wie Lewis Holtby und Vedad Ibisevic spielten für die Aachener.

Jetzt stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wie ihr dem sympathischen Klub aus dem Westen ganz nah sein könnt. KICK.TV schafft euch Abhilfe. Wir berichten exklusiv über die Spiele von Alemannia Aachen und liefern euch zudem astreine Spielberichte rund um den Amateurfußball in Deutschland. Verpasse kein Spiel mehr!