Nach dem Abstieg in der letzten Saison hat der SV Eintracht-Trier 05 klare Ambitionen für die Zukunft: den Wiederaufstieg in die Regionalliga. Mit einer beeindruckenden Leistung in der aktuellen Saison stehen die Chancen gut. Wir werfen einen Blick auf die Faktoren hinter dem Erfolg des Traditionsvereins.

Vom Abstieg zum Neuanfang

Bereits am 31. Spieltag der vergangenen Saison war das Schicksal von Eintracht-Trier besiegelt. Mit nur 22 Punkten aus 34 Spielen stieg der Traditionsverein nach nur einem Jahr in der Regionalliga Südwest erneut ab. Im Sommer hat sich der Verein ein klares Ziel für die kommende Saison gesetzt: Der Wiederaufstieg. Sowohl Fans als auch Spieler blickten der Zukunft optimistisch entgegen: “Viele haben Bock, mit der Mannschaft sportlich wieder in die Spur zu kommen. Wir wollen allen zeigen, dass wir es können. Unser Ziel ist es, in der Oberliga direkt wieder oben mitzumischen.“ – so Abwehrspieler Heinz.

Durchmarsch in der Oberliga

Durch die aktuelle sportliche Leistung der Eintracht rückt dieses Ziel in greifbare Nähe. Mit 10 Siegen aus 10 Spielen steht der Absteiger unangefochten auf dem ersten Tabellenplatz der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Seine Verfolger SV Gonsenheim (22 Punkte) und Wormatia Worms (21 Punkte) haben bereits jetzt einen großen Abstand auf den Tabellenführer. Mit dem 2:0-Auswärtssieg am 8. Spieltag gegen den SV Alemannia Waldalgesheim konnte Trier sogar seinen eigenen Oberliga-Startrekord aus der Saison 2007/2008 einstellen. Damals fuhr die Eintracht 8 Siege nach 8 Spieltagen ein, bis sie gegen Saarbrücken am 9. Spieltag lediglich ein Unentschieden erzielte. Das positive Vorzeichen: In eben dieser Saison stieg Eintracht-Trier auf. 

Erfolgsrezept Kader

Die Gründe für den Erfolg des Eintracht-Triers liegen auf der Hand. Im Sommer musste der Verein einige Verluste verkraften: So wechselte Keeper Denis Wieszolek zum Regionalligisten Schott Mainz. Auch Michael Omosanya, der als Mittelstürmer auf 24 Einsätze vergangene Saison kam, und Mittelfeldspieler Yannick Debrah mit 8 Toren in 31 Einsätzen verließen den Verein. 

Dafür kehrte mit Daniel Hammel ein erfahrener Mittelstürmer, der bereits in der Saison 15/16 für Trier Tore schoss, zurück. Mit den weiteren Neuzugängen Niklas Linke auf der Torwartposition und Mateo Biondic als Rechtsaußen sicherte man sich weitere Stammspieler. Der Erfolg verteilt sich übrigens auf mehrere Schultern: 14 Spieler aus dem Kader konnten sich bereits in die Torschützenliste eintragen. Mit Dominik Kinscher (6 Tore in 10 Einsätzen) und Mateo Biondic (5 Tore in 9 Einsätzen) finden sich außerdem zwei Anwärter auf die Toptorjäger-Position.

Fanleidenschaft und Identifikation

Auch die Fans helfen ihrer Mannschaft bei dem gesetzten Ziel. Mit dem Aufstieg im Sommer 2022 von der Oberliga in die Regionalliga wurde der Verein zu einer Identifikationsfigur für die Stadt und die ganze Region. Damit nicht überraschend: Schon in der vergangenen Abstiegssaison besuchten im Schnitt 2.400 Zuschauer pro Spiel das heimische Moselstadion. Trotz der niedrigeren Liga treibt es diese Saison genauso viele Anhänger ins Stadion. Der Traditionsverein entwickelte sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum Zuschauer-Magneten.

Frage nach echten Herausforderungen

Bei all dem Erfolg muss jedoch auch ein Blick auf die bisherigen Gegner der Eintracht geworfen werden. Bis jetzt musste sich Trier noch keinem Gegner auf Augenhöhe stellen. Stattdessen spielte man vermehrt gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Genauer gesagt gewann man acht der zehn Partien gegen die Mannschaften von Tabellenplatz 13 – 20. Nur der 4:2-Sieg gegen den Tabellen-Neunten SV Engers 07 und das 1:0 gegen den Achten FC Rot-Weiß Koblenz waren Spiele gegen zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte.

Erster Härtetest

Auch das nächste Spiel kommenden Freitag gegen den Tabellen-Elften SpVgg Quierschied wird kaum ein echter Gradmesser sein. Den ersten richtigen Härtetest erwartet Eintracht Trier am 13. Spieltag gegen den Verfolger Wormatia Worms. Trotzdem lässt sich sagen: Eintracht-Trier ist auf dem Weg zurück in die Regionalliga!

Text: Anna-Lena Mark